Warum befassen wir uns mit Datenkompetenz?

Daten und Information

Information ist schon lange ein Begriff mit grosser Wirkung: Informationswissenschaft, Informationsmanagement, Informationsgesellschaft. Unser Wissen baut auf Information. Aber Information setzt auch Daten voraus.

Data Information Knowledge

(Grafik: Eigene Darstellung)

Allgemein beginnen Daten eine immer bedeutendere Rolle zu spielen: open data, web of data, open research data (Beispiel Schweizerischer Nationalfonds), linked open data. Die zunehmende Bedeutung der Daten zeigt sich auch in einer neuen Publikationsform, die als data paper bezeichnet wird (z.B. Ecologial Research Data Paper Archives

Informationskompetenz und Datenkompetenz

Für Informationskompetenz gibt es Standards, z.B. die Schweizer Standards der Informationskompetenz.

Der NMC Horizon Report 2017 Library Edition spricht aber auch von Datenkompetenz. Information and data literacy ist darin ein erreichbares Ziel. Für Bibliotheken schlägt der Report "DigiComp 2.0: The Digital Competence Framework for Citizens" (European Commission, 2016) als eine geeignete Grundlage zur Umsetzung vor. Die aktuellste Version "DigiComp 2.1" präsentiert zusätzlich acht Kompetenzstufen und Anwendungsbeispiele für Ausbildung und Beruf. DigiComp weist darauf hin, dass in der Praxis die Aspekte "intention", "reflection" und "generality" noch zu wenig beachtet werden.

Ablösung veralteter Bibliotheks- (und Archiv-) Systeme

Viele der heute im Einsatz stehenden Bibliothekssysteme sind veraltet. Dies betrifft sowohl die Technik als auch die Metadatenstandards (z.B. MARC-21). Die Programme müssen deshalb erneuert werden.

"Next generation library systems" sind bereits erhältlich (Beispiele: FOLIO, Ex Libris Alma).

Vom Web of documents zum Web of data

Die Vermittlung von Information erfolgt immer noch vorwiegend durch Dokumente (Bücher, Fachartikel, Webseiten, E-Mail-Nachrichten, Bilder, usw.). Die zu Grunde liegenden Daten müssen daraus wieder extrahiert werden, was teilweise schwierig bis unmöglich ist (Beispiel: Studie "The future of employment"). Das Web entwickelt sich deshalb vom Web of documents zum Web of data, in dem die in den Webseiten "steckenden" Daten in maschinenlesbarer Form eingebunden werden (Beispiel: Google Knowledge Graph).

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